. . . haben sich im Hofgarten getroffen am 14.9.2020

Am 8. September stand im Münchner Merkur ein Artikel über die Wirtshaus-Wiesn, angedacht von den Münchner Gastronomen als Oktoberfestersatz. Man wollte also vor der Corona-Pandemie nicht einfach kapitulieren, sondern ihr bayerisches Lebensgefühl entgegensetzen. Aber auch die Medien wollten das Ihrige dazu beitragen, in der Zeit, in der die Wiesn unter normalen Umständen stattgefunden hätte, dem Publikum wenigstens ein entferntes Wiesngefühl zu vermitteln.

Ein Anruf des BR beim Festring München e.V. brachte den Stein ins Rollen. Man suchte einen Interviewpartner zum Thema Trachtenzug und dessen Historie. Das ergab konsequenterweise den Kontakt zur Schönen Münchnerin. Wer denn sonst könnte die ideale Verbindung zwischen dem ersten Trachtenzug 1835 anlässlich der Silberhochzeit von König Ludwig I. und seiner Therese und dem Gwand in der Münchner Stadt zur Biedermeierzeit herstellen? Und so wurde ein Treffen mit Stephan Ametsbichler vom BR – dees is der, der beim Trachtenzug im Kommentatorenkammerl in der Maximilianstrass hockt – und Ruth vereinbart. Montag, der 14. September um 3 Nachmittag im Hofgarten war ausgmacht. Da aber die Schöne Münchnerin erst durch einen schönen Münchner so richtig zur Geltung kommt, wurde Peter als Begleiter auserkoren.

 Damit sich aber der Herr Reporter so wirklich was unter dem Münchner Gwand vorstellen kann, wurde beschlossen, nicht in Jeans und T-shirt, sondern im Miedergwand mit Riegelhaube und in Gehrock, Zylinder und Flanierstock aufzukreuzen.

Und s Weeda hat àà mitgspuit!

Bei unserem ersten Anblick hat es den Herrn Ametsbichler pfeigrad gwurmt, dass er „bloß“ ein Mikrophon statt eines ganzen Kamerateams dabei hatte. Aber es wurde auch so eine kurzweilige Unterhaltung. Am Anfang stand natürlich der Ursprung des Vereins und die Gründungsgeschichte. Der Vereinsname und der Bezug zu Helene Sedlmayr waren schnell hergestellt. Der anfangs etwas zögerliche Zuspruch des männlichen Geschlechts zum Verein wurde ebenfalls thematisiert, konnte aber aufgeklärt werden. Und so haben wir wechselweise übers Gwand und über die Befindlichkeiten in der Vorbereitung zum großen alljährlichen Höhepunkt des Vereinslebens – das Mitgehen beim Trachten- und Schützenzug – Auskunft gegeben. Aber auch das strenge Reglement zur Teilnahme wurde angesprochen und die große Verantwortung der Vereinsmitglieder sich untadelig der Öffentlichkeit zu präsentieren. Natürlich sind sieben Kilometer Fußmarsch unter jeglichen Witterungsbedingungen nicht immer das reine Vergnügen. Aber all die Strapazen werden aufgewogen durch die Begeisterung, das Lachen, das Winken, durch die großen Gesten des zuschauenden Publikums – aber manchmal ist ein kleines, verstecktes Augenzwinkern und ein schüchternes Lächeln großer Lohn für die Seele.

In Coronazeiten und dem Ausfall des Trachtenzugs fehlt einem natürlich dieses Erleben; aber Ruth deutete gegenüber dem Reporter schon an, dass sich die Schöne Münchnerin etwas einfallen lassen wird, den Münchnern wenigstens einen kleinen Festzug darbieten zu wollen – und so sollte es dann auch kommen!

Stephan Ametsbichler hat unser Hofgarten-Interview dann mit kenntnisreichen Details rund um die Entstehung und den Verlauf des Oktoberfests durch die Jahrzehnte ergänzt und mit entsprechender Musikuntermalung zu einem schönen Stimmungsbild zusammengestellt – es war schön, mit dabei gewesen zu sein. VergeltsGott!

PvC