Angeregt durch die Erzählungen der Biedermeierfreunde aus Bad Steben, nahmen wir die Einladung zum 2. Biedermeier-Festival im Weisstannental in der Schweiz an. Das Weisstannental ist ein Sacktal und liegt in der Tektonikarena Sardona, einem Unesco Welterbe. Am Samstag trafen wir uns mittags im Museum Post ab! und stärkten uns, nach der für manche nervenaufreibenden Anreise, mit einer Bündnersuppe mit Würstli. Einige Navigationsgeräte hatten nämlich die tatsächlich kürzeste Route gefunden, allerdings war diese Straße nur für maximal ein Auto geeignet.



Nach dem Essen ging es in den Speicher des Museums zur Multivisionsschau. Das war ein Erlebnis! Hut ab, für die tolle Idee. Danach besichtigten wir noch den Rest des Museums und auch hier waren wir begeistert. Nach dem Museum fuhren wir den breiteren Weg zum Hotel nach Mels und zogen uns für den abendlichen Ball um.

Mit Salutschüssen der Gebirgsbatterie 26 wurden wir vor dem Mehrzweckgebäude im Weisstannental begrüßt bevor es in den schön dekorierten Saal ging. Nachdem alle ihre Plätze eingenommen hatten wurde das 3-Gang-Menü serviert.

Drei Vollblutmusiker (Cello, Geige und Klavier) spielten danach zum Tanz auf und wir folgten der Aufforderung sehr gerne. Für mich gab es ein Déjà-vu als mich ein schneidiger Soldat zum Tanz holte und unter Beweis stellte, dass man mit Biedermeierballkleidern auch sehr flott tanzen kann. Aber dieses Mal blieb der Reifen im Rock!

Der Sonntag begann bereits um halb neun mit dem Gottesdienst der von Drehorgelmusik begleitet wurde. Vier Drehorgelspieler standen bereit uns bei den Gesängen aus dem Liederbuch zu begleiten. Es war ein wahrer Genuss den Örgelispielern zuzuhören. Die kleinen Orgeln stehen einer großen Kirchenorgel in nichts nach und für mich hat es sich gelohnt so früh aufzustehen. Später beim Markttreiben durfte ich es selbst probieren und ein Lied auf der Drehorgel spielen. Es bedarf schon einiger Übung und geht ordentlich in die Arme.

Ein Teil von uns nahm am Vormittag beim Gäste- und Sponsoren-Apéro teil, während andere bereits den Markt erkundeten. Wir hatten interessante Gespräche mit Besucher als auch den Ausstellern des Handwerkermarktes. Der an das Museum Post ab! angrenzende Garten, die alte Säge und der Spielplatz wurde von uns gründlich erkundet. Auch hier stellten wir fest, dass alles sehr liebevoll gestaltet und gut durchdacht ist.

Am Nachmittag fand dann der Festzug statt bei dem auch das arme Biedermeier in verschiedenen Sujets gezeigt wurde. Wir ernteten mit unserer Gruppe viel Applaus und es war für uns ein herrliches Erlebnis im Weisstannental dabei zu sein. Nach dem Festzug genossen wir das Konzert der Reitermusik St. Gallen und stärkten uns mit Kaffee (fertig) und Kuchen bevor es zurück ins Hotel bzw. für einige zurück nach München ging.

Insgesamt waren es wieder sehr schöne und entspannte Tage die erfrischend anders waren als die bei uns üblichen Trachtenfeste.

Fotos: LW/PvC – Text: RK